Frischer Wind und neue Ideen in der HafenCity & im AKIU – Strukturtreffen des AK Innovation und Umwelt in Hamburg

Der AK Innovation und Umwelt hat sich vom 25. bis 27. November für sein zweites Strukturtreffen 2016 in der Hansestadt Hamburg zusammengefunden. Nachdem am Freitag alle 25 Teilnehmer in Hamburg eingetroffen waren und die sehr schön am Hafen gelegene DJH Hamburg bezogen hatten, machten wir uns gemeinsam auf dem Weg in unseren Seminarraum. Dort nutzten wir den Abend einerseits, um auf die letzten Veranstaltungen des AKIU zurückzublicken. Besonders erfolgreich war dabei das Upcycling-Seminar im Oktober in Berlin, das z.B. wegen seines hohen Praxisanteils, passend zum AKIU-Motto „Hands-on!“, bei allen Teilnehmern sehr gut angekommen war. Andererseits entstanden in angeregten Gesprächen während des gemeinsamen Abendessens und des anschließenden geselligen Beisammenseins bereits erste kreative Seminarideen.

Am Samstagvormittag stand eine Stadtführung durch die Hamburger HafenCity, dem größten innerstädtischen Stadtentwicklungsprojekt in Europa, auf dem Programm. Zum Einstieg hörten wir eine spannende thematische Einführung in die Stadtplanung und -entwicklung der HafenCity sowie in die damit verbundenen ökologischen und nachhaltigen Anforderungen. Dann ging es für uns raus aus dem angenehm beheizten NachhaltigkeitsPavillion OSAKA9 in die Hamburger Kälte. Wir erkundeten das Stadtviertel mit all seinen interessanten und innovativen städteplanerischen Konzepten, die den Anwohnern eine besonders einfache, angenehme und individuelle Verknüpfung von Familienleben, Arbeitsalltag und Freizeitgestaltung erlauben. Beispiele sind ein eigenes für die HafenCity entwickeltes CarSharing-Angebot, die vielen weitläufig angelegten Grünflächen und Wasserpromenaden, gut ausgebaute Radwege sowie der hohe Anteil an sozialem Wohnungsbau, der jedem das Wohnen in diesem attraktiven Stadtviertel erlauben soll. Darüber hinaus lag ein besonderer Fokus auf Möglichkeiten des Hochwasserschutzes, der in diesem Stadtviertel, das vollständig von Fluss- und Kanalläufen umgeben ist, natürlich von großer Bedeutung ist.

Aus diesem Grund haben wir das Thema Hochwasserschutz nach einer kleinen Stärkung beim Italiener durch einen Vortrag zum Thema „Klimawandel auch in Hamburg“ von André Bagehorn vom Arbeitskreis Umwelt und Wirtschaft, Greenpeace Gruppe Hamburg vertieft. Darüber hinaus erhielten wir wertvolle Hintergrundinformationen über Mobilität/Infrastruktur und Erneuerbare Energien in Hamburg.

Nach dieser spannenden ersten Tageshälfte mit viel neuem Input ging es hoch motiviert an die Seminarplanung für 2017. Intensives Brainstorming mündete in vielen sehr interessanten Seminarideen. Ob Grüne Gentechnik, Atomkraft und Energiewende oder Kosmetik, thematisch hat sich der AKIU mal wieder als sehr breit aufgestellt gezeigt. Da ist für jeden ein interessantes Seminar dabei! In anschließender sehr produktiver Gruppenarbeit wurden die Seminarkonzepte ausgearbeitet und schließlich am Sonntag im Plenum präsentiert. Konkret plant der AKIU ein Seminar zum Thema Neuro-Enhancement im zweiten Halbjahr 2017 in der THA, um an die Erfolge des Psychopathologie-Seminars vom Mai 2016 anzuknüpfen. Nach getaner Arbeit ließen wir den Abend in der Hamburger Innenstadt in netter Runde ausklingen.

Im Rahmen des Strukturtreffens wurden außerdem zwei neue Koordinatoren, Max Neumann und Carina van der Linde, als Nachfolger für Sandra Böttcher und Kenneth Kieserling in das Koordinatorenteam aufgenommen. Sandra und Kenneth haben sich während ihrer langjährigen Koordinatorenzeit sehr für den Arbeitskreis eingesetzt und u.a. die Inlandsakademie 2015 – „Vom Acker auf den Teller“ organisiert. Für Euren Einsatz möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken!

Informationen zum Autor:


Carina van der Linde
Studiert Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen
Seit 2015 in der Grundförderung der FNF

Bericht vom Upcycling Seminar in Berlin

Der Begriff „Upcycling“ ist in den letzten Jahren immer häufiger zu hören gewesen. Aber was ist das genau und wie funktioniert Upcycling? Was passiert mit unserem Müll und welche Folgen für die Umwelt ruft die Konsumgesellschaft hervor? All diese und andere Fragen wurden beim Praxisseminar „One man’s trash is another man’s treasure“ des AK Innovation und Umwelt in Berlin zur aktiven Diskussion gestellt.

Der Hauptteil des Seminars fand in einer geräumigen Halle der HTW Berlin statt, dessen kreative Atmosphäre die Teilnehmer in die richtige Stimmung für das Praxisseminar versetzte. Das Seminar startete mit einer kleinen Einführung in die Welt von nachhaltigem Design, Recycling und Upcycling , welcher am Abend des ersten Seminartages von der Diplom-Designerin Mareike Hadeler gehalten wurde. Hadeler gehört mit ihrem Modelabel zu den Vorreitern der Upcyclingbewegung. Seit dem Jahr 2000 gewinnt Upcycling immer mehr Anhänger, vor allem unter solchen Kleinunternehmern, welche aus dem Abfall trendbewusste Utensilien gestalten und verkaufen. Um dies zu veranschaulichen, zeigte uns die Lektorin ein paar Beispiele kreativer Produkte und erläuterte ihre Entstehungsgeschichten. Die viele interessanten Ideen fanden begeisterten Zuspruch bei den Teilnehmern. Jedoch tauchten hier bereits die ersten kritischen Anregungen auf: Wer kauft diese (normalerweise hochpreisigen) Hand-Made-Produkte? Ist Upcycling serienmäßig umsetzbar? Sind weiterverarbeitete Upcycling-Produkte aus Materialien wie beispielsweise Plastik in der Wiederverwendung immer gesundheitlich unbedenklich?

Die Einführung in das Thema rundete eine Filmvorführung. Da das Upcycling eine Reaktion auf die heutige Abfallproblematik ist, wurde dieser Aspekt im filmischen Beitrag in den Fokus gestellt. Die Dokumentation „Trashed“ („Weggeworfen“) klärt über globale und einschüchternde Folgen der Umweltverschmutzung auf der ganzen Welt auf. Der Schauspieler Jeremy Irons begibt sich dazu auf eine aufrüttelnde Reise rund um den Globus: Zu gigantischen Müllbergen, dem großen Pazifikmüllfleck und unterirdischen Giftgruben. Noch vor 20 bis 30 Jahren waren es wunderschöne Orte. Nun sind diese völlig verschmutzt mit Müll und giftig für alles Lebendige. Die dramatischen Bilder wirken ernüchternd.

Schnell wird Irons und dem Zuschauer klar, dass das Vergraben oder Verbrennen von Abfall keine dauerhafte Lösung sein kann. Der Film schlägt keine perfekte Lösung für das Problem vor – ein dauerhaftes und effektives Ergebnis kann nur durch Veränderungen auf staatlichem Niveau in den EU-Ländern erzielt werden. Allerdings kann jeder Einzelne bereits heute beitragen: Weniger Müll produzieren. Mit diesem Anstoß zum Seminarthema endete der Freitagabend.

Bild 1: KunstStoffe e.V.

Ganz in der Tradition des AKIU durfte beim Seminar ein praktischer Teil nicht fehlen. Am nächsten Morgen, hoch motiviert und neugierig, fanden wir uns zu einer Führung über das Materiallager des Vereins „KunstStoffe e.V.“ ein. In einer kurzen, aber sehr informativen Präsentation wurden uns die Geschichte und die Ziele des Vereins aus Berlin-Pankow erläutert. Der Verein verwaltet nicht mehr gebraucht Materialien und vermittelt diese an neue Abnehmer, um die Verschwendung zu reduzieren. Diese Konzept erfreut sich mittlerweile deutschlandweit wachsender Beliebtheit. Anschließend konnten wir unsere Kreativität bei einem Upcycling-Praxisworkshop („Hands-On!“) ausleben. Mittels alter Fahrradschläuche, Nadel und Faden sowie aus Holz wurden dabei sogar einige exklusive Meisterwerke von uns geschaffen. So entstanden unter anderem eine Handyhülle, einige Schmuckstücke und viele Stempel mit lustigen Motiven.

Bild 2:  Hands On! Der Praktische Teil des Seminars

Die mitunter geringe Anwendungstiefe warf während der Exkursionen die Frage auf, inwiefern Upcycling tatsächlich als Instrument zur Bekämpfung der Müllproblematik dienen kann. Umso anregender war es, das Thema kontrovers zu behandeln. Sebastian Feucht, Professor für Entwurfsmethodik und Designentwurf mit dem Schwerpunkt Sustainability und Technologie an der HTW Berlin, Vorstand des Sustainable Design Centers, kritisierte in seinem Vortrag die Umsetzung des modernen Upcyclings. Er steht der Upcycling-Bewegung kritisch gegenüber. In seinem Vortrag stellte er unter anderem die Frage: Warum werden Upcyclingprodukte überhaupt verkauft? Als Gefahr sieht Feucht – obgleich die Bewegung in ihrer Idee eigentlich die Bekämpfung des existierenden Konsummarkts verfolgt – die Entstehung eines neuen solchen und ruft auf, die DIY-Objekte nur für den häuslichen Eigenbedarf zu nutzen. Nach dem Vortrag ließen wir den zweiten Seminarabend beim gemütlichen Grillen auf dem HTW-Gelände ausklingen.

Bild 3: Die Schatztour durch die Lager des KunstStoffe e.V.

Um das Thema Upcycling von der technischen Seite zu beleuchten, wurde am dritten Seminartag Marc Swatosch von Alba Recycling GmbH eingeladen. Swatosch stellte in einem produktbezogenen Vortrag die großindustriellen Upcyclingvorgänge vor. Hierbei erfuhren die Teilnehmer welche Stoffe ein weiteres Leben als ein Upcyclingmaterial finden und auch warum man immer den Jogurtdeckel von dem Becher trennen sollte. (…weil die Sortiermaschine die beiden unterschiedlichen Materialien sonst nicht voneinander trennen kann!)

Bei der Abschlussrunde teilten wir dann unsere Impressionen und Anregungen zum Seminar mit. Wie üblich sammelten sich hier FNF-Stipendiaten verschiedener Herkunft und verschiedenster Fachrichtungen. Einen besonderen Pfiff gaben dem Seminar externe Teilnehmer, die sofort herzlichst integriert wurden und einen großartigen Beitrag zu produktiven Diskussionen leisteten. Insgesamt wurde das Seminar sehr positiv angenommen und wird wohl vielen noch in Erinnerung bleiben. Besonderer Dank für die Unterstützung des Seminars gilt der HTW Berlin und dem KunstStoffe e.V.

Verfasst von Maria Knyazeva. Herzlichen Dank hierfür 🙂

 

 

 

 

Save the date: Klimawandelseminar 13. -15.01.2017

Merkt euch den Termin 13.-15. Januar 2017 schon einmal im Kalender vor, denn an diesem Wochenende wird unser lang ersehntes Seminar zum Thema Klimawandel in der THA stattfinden.
Ihr müsst explizit kein Vorwissen besitzen und erst recht nicht aus dem Bereich Klimawandel kommen. Alles was ihr braucht ist Interesse am Thema 🙂

Und das ist unser Ziel:

Das Thema des Klimawandels durchdringt beinahe alle Felder der gegenwärtigen Politik. Ob man über Energieversorgung, Wirtschafts- und Industriestruktur, von internationaler Zusammenarbeit, dem Transportwesen oder der Entwicklungspolitik spricht − in allen Bereichen scheint der Klimawandel immensen Raum einzunehmen. Von der Tragweite und Aktualität des Themas zeugt nicht zuletzt die UN-Klimakonferenz, die vor wenigen Monaten in Paris stattfand und in der sich die Weltgemeinschaft erstmalig auf eine straffe Begrenzung der Erderwärmung hat einigen können.

Während eine wachsende Mehrheit den Klimawandel als ein reales Problem anerkennt, halten ihn Andere für einen Auswuchs grüner Politik, der unseren Wohlstand und unsere Freiheit bedroht. So ist auch die liberale Familie von einer Kontroverse durchzogen, die aufgeladener kaum sein könnte. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex findet gleichwohl nur selten oder sehr einseitig statt. Oft fehlt es bereits an elementarem Wissen über die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge, was eine sachgemäße Diskussion auf politischer Ebene ungemein erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht.

Um politische Entscheidungen zum Klimawandel angemessen beurteilen zu können, sollen in diesem Seminar die physikalischen und klimatologischen Grundlagen anschaulich und allgemeinverständlich vermittelt werden. Populäre Einwände cialis online pharmacy der Skeptiker werden vor dem Hintergrund aktueller Forschung auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls entkräftet. Mit dem so erworbenen Wissen wollen wir verschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz kritisch hinterfragen, die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Einflussnahme diskutieren sowie alternative Lösungsansätze und liberale Positionen erarbeiten.

Anmeldung und weitere Infos hier:

Upcycling-Seminar in Berlin im Oktober 2016

One man’s trash is another man’s treasure

Unter diesem Stichwort findet vom 21.-23. Oktober 2016 in Kooperation mit der HTW Berlin unser Upcycling-Seminar statt:
Klimawandel, Umweltverschmutzung und die zunehmende Ressourcenknappheit treiben unsere heutige konsumorientierte Gesellschaft zum Umdenken. Nachhaltigkeit wird zum andauernden Trend, in welchen sich auch das Thema Upcycling einfügt.
In diesem Seminar erhaltet ihr einen Einblick in das Feld durch Vorträge von renommierten Fachleuten, bei denen viel Raum für Diskussion bleibt. Natürlich fehlt auch die Praxis-Komponente nicht: Es darf auch selbst gebastelt werden. Upcycling hautnah erleben!

Veranstaltungsort ist die HTW Berlin. Allerdings machen wir auch Ausflüge, z.B. zum Werkstoffhof in Pankow. Die Unterkunft wird nicht gestellt, sollte aber bei der großen Anzahl gastfreundlicher Berliner StipendiatInnen kein großes Problem darstellen.

Anmelden könnt ihr euch hier: https://www.surveymonkey.com/r/T8283K7
Das Programm gibt es hier:
https://www.dropbox.com/s/uf4gla7wymq81hs/programm_upcycling.pdf?dl=0
und gerne dürft ihr auch unserem Facebook-Event beitreten:
https://www.facebook.com/events/524475327747594/

Wir freuen uns auf ein spannendes Seminar mit euch!! 🙂

Anmeldung zum Strukturtreffen II/2016 in Hamburg ist freigeschaltet

Wir laden euch herzlich ein zu unserem zweiten Strukturtreffen in diesem Jahr in  Hamburg.Wir möchten mit Euch am Wochenende des 25.-27. November 2016 neue Seminarideen und – konzepte für das kommende Jahr erarbeiten. Dazu finden wir uns dieses Mal in Hamburg zusammen. Als kleiner Impuls für das Wochenende, sowie als Appetizer für das Klimawandelseminar (13.-15. Januar 2017/ THA) werden wir am Samstag eine Führung durch die HafenCity machen zum Thema „ökologisch nachhaltige Stadtentwicklung“.

Die Anmeldung erfolgt über folgenden Link: https://www.surveymonkey.de/r/YJYHWGW.
Gerne dürft ihr auch unserer Facebook-Veranstaltung beitreten:
https://www.facebook.com/events/143069232807588/

Dieses Mal auf der Agenda:

  • Wir wählen neue Koordinatoren (m/w), da Sandra und Kenneth leider nicht mehr als Koordinatoren verfügbar sind. Wer nicht physisch anwesend sein kann, aber trotzdem gewählt werden möchte, schreibt uns einfach eine Mail (innovation.umwelt@stipendiat.org).
  • Organisation wird auch Hauptthema auf dem Strukturtreffen sein. Wer also mit organisieren möchte, Ideen und Vorschläge hat: kommt zum Strukturtreffen oder schreibt uns eine Mail!
  • Wie immer steht neben der Arbeit aber auch viel Spaß und Freude, sowie das Kennenlernen neuer Stipendiaten und das Wiedersehen mit Altbekannten im Mittelpunkt unseres Strukturtreffens.

—————Das ausführliche Programm findet ihr hier.—————

„Chemie hab‘ ich in der Schule abgewählt“ – Strukturtreffen des AK Innovation & Umwelt in Marburg

 

Nachdem auf der Einführungsveranstaltung im April fleißig und mit Erfolg die Werbetrommel für den Arbeitskreis Innovation und Umwelt gerührt wurde, war es wieder Zeit, die innovations- und umweltbegeisterten Stipendiaten zu sammeln und die kreative Energie beim 1. Strukturtreffen 2016 zu nutzen. Sehr zur Freude der rund 20 Teilnehmer fand dies im idyllischen Marburg bei wunderschönem Wetter in den Räumlichkeiten der – und gleichzeitigen Unterkunft – DJH-Jugendherberge an der Lahn statt.

Zunächst wurde der Neuzugang willkommen geheißen und das vorherige Seminar, das als Einstieg in die Welt der “Psychopathologie” und in Kooperation mit der Initiative Gesundheitspolitik entstanden war, nachbesprochen. Hier ließ sich schon ein erstes Fazit ziehen: In der Stiftung scheint es auch viele psychologisch begeisterte Stipendiaten zu geben, die gut dabei waren die räumlichen Kapazitäten der Theodor-Heuss-Akademie zum Platzen zu bringen. Innerhalb des Arbeitskreises war man daher sehr an einer Fortführung der Kooperation interessiert und man darf sich auf eine Folgeveranstaltung freuen!

Dann hieß es erst einmal Tasche packen, raus ins schöne Marburg und auf zum dort sässigen „Chemikum“. Wer schließlich über Innovationen und Umwelt diskutiert, wird nicht am Chemielabor vorbeikommen und uns sollte es da nicht anders ergehen.

Hier hieß es nun “hands-on!” – Kittel an, Schutzbrille auf und selbst Hand anlegen: In über 25 Versuchen lernten wir Cent-Stücke zu vergolden und Reagenzgläser zu versilbern, experimentierten mit Eisen in der Mikrowelle und Spinatchlorophyll im UV-Strahler und wiesen Fluorid in Zahnpasta und Kochsalzen nach. Das führte zu spektakulären Ergebnissen, neuen Erkenntnissen und dem ein oder anderen Versuch, der dann doch etwas anders verlief, als beabsichtigt… (Schaumparty!)

Nun ja, Heisenberg wäre jedenfalls stolz gewesen!

Für eine fantastische Show mit Wissensvermittlung sorgte dann die angeschlossene Experimentalvorlesung von Prof. U. Müller und Dr. B. Weinert. Ganz unter dem Thema “Luft” wurden wir die nächste Stunde hautnah durch die Aggregatzustände von Stickstoff, Sauerstoff und CO2 geführt. Besonders die Ausnutzung der kalten, flüssigen Zustände der ersten Gase führte dazu, dass Gummibälle plötzlich wie Porzellan an der Wand zerbrachen, Rosenblüten gemörsert werden konnten und in Sauerstoff getränkte Watte als Schießpulver diente.

Dies gab dann auch den Startschuss für den zweiten Teil des Strukturtreffens: Die Erarbeitung von Seminarkonzepten für das kommende Jahr. Die Vorschläge waren mannigfaltig, spannend und reichten von Grüner Gentechnik bis zu Virtueller Realität.

Wie lassen sich Pflanzen gentechnisch manipulieren und wohin führt uns das? Was versteht man unter „Upcycling“ und wie können wir es unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit bewerten? Welche Möglichkeiten bietet das digitale Zeitalter für die Produktion realer und virtueller Güter? Wie gehen wir mit der Ressource Wasser um? Und was gibt es eigentlich neues in Sachen Klimawandel?

Eine Fülle an Fragen, die zu noch mehr Vorschlägen und Gestaltungskonzepten führten und die Kreativmühlen zum Überhitzen brachten – der ganz normale Ideenwahnsinn beim Strukturtreffen eben. Nach viel Tüftelei, Diskussion und Gruppenarbeit durften wir uns schließlich aber über die zahlreichen und vielversprechenden Konzepte freuen, die nun auch 2017 für die Präsenz von Innovation und Umwelt in der Stiftung sorgen werden.

Um sich nach getaner Arbeit zu erholen und einander noch besser kennen zu lernen, ließen wir die Abende in der Stadt mit der höchsten Kneipendichte Deutschlands entspannt ausklingen. Der ein oder andere mag auch – wenn er nicht gerade damit beschäftigt war aufzupassen, wohin er seine Füße setzte, damit er bei falscher Platzierung nicht den mühsam heraufgekraxelten Hang wieder hinter kullerte – einen Blick von der Oberstadt aus ins umgebene Umland riskiert haben und wurde dafür mit einer tollen Aussicht auf Lahn und Lahnberge und die schöne Stadt zu ihren Füßen belohnt. Ein Fazit sollte sicher sein, dass Marburg ein wunderbarer Katalysator innovativer Arbeitskreisarbeit war und nach einer Neuauflage verlangt.

 

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An dieser Stelle möchten wir uns auch schon einmal herzlichst bei Sandra Böttcher und Kenneth Kieserling für ihre langjährige Arbeit und Mitgestaltung als Koordinatoren im Arbeitskreis Innovation und Umwelt bedanken. Unter ihnen ist der AK IU als der liberale Arbeitskreis mit viel praktischen Erfahrungen und spannenden, innovativen Inhalten bekannt geworden. Zuletzt organisierten sie noch ganz groß die Inlandsakademie 2015 – „Vom Acker auf den Teller“ (inklusive achteiligem Videotagebuch: youtu.be/clXuCL5_EXo ), bei dem die Teilnehmer die Chance hatten Lebensmittel einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen.

Vielen, vielen Dank dafür!

Gleichzeitig freuen wir uns, die neuen Mitglieder im Koordinatorenteam bekannt zu geben: Karolina Piaskowska und Lutz Lohmann! Wir wünschen ganz viel Erfolg und erwarten das kommende Strukturtreffen Ende 2016 schon voller Vorfreude!

 

Informationen zum Autor:

Robin Schnelle

Studiert Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Seit 2014 in der Grundförderung der FNF

Zwischen Chinaclub und Bundestag

Fachkundige Beratung oder eigennützige Einflüsterung? Unter dem Thema „Berliner Lobbywelten“ ging nach drei Tagen am 13.12.2015 ein weiteres Strukturtreffen des AK Innovation und Umwelt zu Ende. Mit der Inlandsakademie in Berlin „Vom Acker auf den Teller“, sowie den Seminaren zu ‚Tissue Eengineering‘ und zu liberaler Verkehrspolitik ließ der AKIU in Berlin ein vielseitiges und ereignisreiches Jahr 2015 Revue passieren – ein Jahr das nebst tollen Erlebnissen, Begegnungen und Gedanken bereits eine Vielzahl an faszinierenden Seminarideen für das kommende Jahr hervorgebracht hat. Inspiration und reichlich Stoff zu angeregten Diskussionen brachten auf dem Strukturtreffen diesmal zwei Vertreter aus der Berliner Lobbylandschaft. Sensibilisiert für das Thema wurden die Stipendiaten mittels einer fachkundigen Führung durch die Berliner Innenstadt, durchgeführt von einem Mitarbeiter des Vereins LobbyControl. Laut Homepage ist dies ein „gemeinnütziger Verein, der über Machtstrukturen und Einflussstrategien in Deutschland und der EU aufklären will“. Der informative Spaziergang hielt so manch interessante Einsicht parat darüber, wie und wo Lobbyismus betrieben wird: Angefangen von der jährlichen Verleihung des geschmackvollen Titels des „Botschafter des Bieres“ an Politiker, über generic cialis for sale weniger offensichtliche Kampagnen mithilfe von frei zur Verfügung gestellten Schul- und Lernmaterials mit gewissen inhaltlichen Tendenzen, hin zu mysteriös anmutenden Beschreibungen des sogenannten „ChinaClubs“ am Pariser Platz. Als Konterpart zur kritischen Stadtführung erhielten die Stipendiaten anschließend Einsicht in den Alltag eines Lobbyisten durch Herrn Dr. Peter Leo Gräf, Leiter der Berliner Repräsentanz und Cheflobbyist von RWE. Überraschend einig waren sich beide zuletzt im Punkt, dass Lobbyismus eine wichtige und nicht zu ersetzende Funktion in einer gesunden Demokratie erfüllt. Doch auch der eigentliche Zweck des Strukturtreffens kam nicht zu kurz: An die erfolgreichen Seminare im Jahr 2015 wird auch 2016 angeknüpft werden. In inzwischen bewährter „Hands on“ -Tradition des AKIUS wurden anregende Seminarkonzepte zu Thematiken wie ‚Upcycling‘, ‚Wasser als Ressource‘, ‚Klimawandel‘, ‚AKW – 30 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl‘ und ‚freie Wissenschaft‘ entwickelt, die zum hautnahen praxisorientierten Kontakt und einladen. Mit Kaija Schäpe und Vanessa Thiele wurde zudem das nun vierköpfige AK-Leiter-Team ergänzt. Wir freuen uns auf ein innovatives und spannendes Jahr 2016!
Raoul Haaf (erscheint im freiraum 1/2016)

Anmeldung zum Strukturtreffen II/2015 ist freigeschalten

Wir laden euch herzlich ein zu unserem zweiten Strukturtreffen in diesem Jahr in Berlin. Das Ganze wird in der Vorweihnachtszeit vom 11.-13.12.2015 stattfinden. Da darf ein Weihnachtsmarktbesuch natürlich nicht fehlen!
Die Anmeldung erfolgt über folgenden Link: https://de.surveymonkey.com/r/GNJNS3W.

Dieses Mal auf der Agenda:

  • Wir wählen einen neuen Koordinator (m/w), da Philipp und Timo leider nicht mehr als Koordinatoren verfügbar sind. Wer nicht physisch anwesend sein kann, aber trotzdem gewählt werden möchte, schreibt
    uns einfach eineMail (koordinatoren@ak-iu.de).
  • Wir haben bereits auf der EV mit den Neustipendiaten Ideen für eine Veranstaltung zum 30. Jahrestag des Reaktorunglücks in Tschernobyl gesammelt. Wir planen eine Exkursion zu einem AKW+begleitende Vorträge. Wir suchen ein Team an Stips, die sich der Planung dieser Exkursion annehmen!Die Planung undOrganisation werden auch Hauptthema auf dem Strukturtreffen sein. Wer also mit organisieren möchte, Ideen und Vorschläge hat: kommt zum Strukturtreffen oder schreibt und eine Mail!
  • Wie immer steht neben der Arbeit aber auch viel Spaß und Freude sowie das Kennenlernen neuer Stipendiaten und das Wiedersehen mit Altbekannten im Mittelpunkt unseres Strukturtreffens.

Für alle Nicht-Berliner: Ihr müsstest euch eine eigene Unterkunft in Berlin suchen. In Berlin gibt es viele Stips und auch sonst sehr günstige Möglichkeiten unter zu kommen.

—————Das ausführliche Programm findet ihr hier.—————

Inlandsakademie 2015

– Vom Acker auf den Teller – 

Die längste Inlandsakademie in der Geschichte der Naumann-Stiftung, mit den meisten Programmpunkten, den größten kulinarischen Highlights und der stärksten Teilnehmertruppe – so kann man die Inlandsakademie mit dem (längsten) Thema „Vom Acker auf den Teller. Erzeuger – Verbraucher – Wissenschaft – Politik: Wer trägt die Verantwortung für die Lebensmittelsicherheit?“ vom 23. bis zum 30. August wohl treffend zusammenfassen.

Unterkunft und Verpflegung
Dreh- und Angelpunkt der Inlandsakademie war das Haus Coburg, unsere Unterkunft. Eingeteilt in Küchenteams sorgten wir mit der tatkräftigen Unterstützung unseres Chefkochs Swen für unser leibliches Wohl. Die Mahlzeiten wurden je nach Wetter im großzügigen Wohnraum oder nicht minder weitläufigen Garten abgehalten.

Programm
Den Organisatoren ist es gelungen ein sehr stringentes und ausgewogenes Programm zu gestalten, bei dem wir jeden Tag eine andere Stufe des Lebensmittelproduktionsprozesses kennenlernten. Wir pendelten zwischen Zuhören bei Vorträgen und Mitmachen im Labor, zwischen formellen Treffen bei Lobbyverbänden oder Unternehmen und eher informellen Besuchen wie eine Führung im Biergarten oder auf dem Bauernhof, zwischen Besuchen bei NGOs wie foodwatch und bei Lobbyverbänden wie dem Verband der Lebensmittelindustrie. Quasi jeder Programmpunkt war sein eigenes Highlight und das Hervorheben eines einzelnen kaum möglich.

Gruppendynamik
Was man jedoch hervorheben muss, ist die einzigartige Gruppendynamik, die sich während der acht Tage entwickelte. Dank des gemeinsamen Kochens, der gemeinsamen Abende an der hauseigenen Bar (an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an unseren persönlichen Barmann Martin!!), dank der zahlreichen Diskussionen im Rahmen der Vorträge und außerhalb, dank des gemeinsamen Leidens unter Schlafmangel und unter Kenneths hartem Regime wuchsen wir zu einer großen Gemeinschaft zusammen. Atmosphäre ist etwas, das man nicht beschreiben kann, man muss es fühlen. An dieser Stelle vielen Dank an all die fantastischen Teilnehmer, die durch ihre ganz eigenen Meinungen, Interessen und Persönlichkeiten zum Gelingen der Woche beigetragen haben.

Das Organisationsteam
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu denen, die die Inlandsakademie erst möglich gemacht haben. Sandra, Kenneth und Swen ist es zu verdanken, dass dieses Mammutprojekt – acht Tage Inlandsakademie – so gut über die Bühne ging. Es war geradezu spürbar, wie viel Mühe in das Vorhaben gesteckt wurde und mit wie viel Herzblut die drei dabei waren. Alles war minutiös geplant, nichts wurde dem Zufall überlassen. Und selbst wenn dann doch einmal etwas schiefging, haben die drei einen kühlen Kopf bewahrt. Danke ihr drei für die große Leistung, die ihr erbracht habt!!
Lebensmittel sind eure Leidenschaft und damit habt ihr uns angesteckt.

Was bleibt?
Es bleiben zahllose Erinnerungen, nicht nur in den Köpfen der Organisatoren und Teilnehmenden, sondern auch für jeden zugänglich, denn: Zum ersten Mal wurde die Akademie auch medial begleitet. Das Ergebnis sind nicht nur mehrere hundert Fotos, sondern auch Videos zu jedem Tag (https://youtu.be/clXuCL5_EXo?list=PLo_Tw2zlPBfHigyiN-QfwyE4N6Y25BkPI).
Es bleiben Freundschaften, die sich ebenso zahlreich bildeten wie Erinnerungen. Und es bleibt die beruhigende Aussicht darauf, dass dies nicht das letzte Zusammentreffen war. Das Nachtreffen im Dezember ist schon geplant und so muss keiner in melancholischer Wehmut versinken, sondern kann in gespannter Vorfreude auf das nächste Mal  schwelgen.

Bis zum nächsten Mal im Haus Coburg
eure Vanessa

Urban Gardening in Berlin – Auch Liberale können grün

Ein sonniger Samstag. In Berlin. 28 Stipendiaten stehen unter einem Schatten spendenden Baum in den Prinzessinnengärten. Über ihnen summen die Bienen. Sie lauschen den Ausführungen der jungen Frau, die davon erzählt, wie alles läuft. Die Menschen können kommen und sagen, dass sie arbeiten wollen und dann können sie gießen oder Unkraut jäten. Jeder, der will kann mithelfen. Viele kommen auch aus der Umgebung, um sich alles anzusehen. Die Hochbeete, die interessanten Gestelle und das ausgeklügelte, selbstgebaute Bewässerungssystem. Alles so günstig wie möglich. Es wird re- und upcycelt.
Dies ist nur einer der vielen interessanten Momente, die die Teilnehmer des Seminars Urban Gardening am Wochenende vom 30. Mai bis zum 1.Juni erlebten. Schon am Freitag gab es nach den interessanten Ausführungen von Herrn Dr. Wolther von Kieseritzky, Referent der FNF, zur Stadtentwicklung Berlins erste spannende Fragen und Anknüpfungspunkte, die beim schmackhaften „organic Buffet“ Abendessen diskutiert werden. Inwieweit die Begrünung der Städte durch Bewohner ein neuer Trend ist, oder durch „Urban Gardening“ nur einen anderen Begriff bekam, wurde genauso besprochen, wie der Ausgang des Volksentscheides zum Tempelhofer Feld. Weiterlesen