Urban Gardening in Berlin – Auch Liberale können grün

Ein sonniger Samstag. In Berlin. 28 Stipendiaten stehen unter einem Schatten spendenden Baum in den Prinzessinnengärten. Über ihnen summen die Bienen. Sie lauschen den Ausführungen der jungen Frau, die davon erzählt, wie alles läuft. Die Menschen können kommen und sagen, dass sie arbeiten wollen und dann können sie gießen oder Unkraut jäten. Jeder, der will kann mithelfen. Viele kommen auch aus der Umgebung, um sich alles anzusehen. Die Hochbeete, die interessanten Gestelle und das ausgeklügelte, selbstgebaute Bewässerungssystem. Alles so günstig wie möglich. Es wird re- und upcycelt.
Dies ist nur einer der vielen interessanten Momente, die die Teilnehmer des Seminars Urban Gardening am Wochenende vom 30. Mai bis zum 1.Juni erlebten. Schon am Freitag gab es nach den interessanten Ausführungen von Herrn Dr. Wolther von Kieseritzky, Referent der FNF, zur Stadtentwicklung Berlins erste spannende Fragen und Anknüpfungspunkte, die beim schmackhaften „organic Buffet“ Abendessen diskutiert werden. Inwieweit die Begrünung der Städte durch Bewohner ein neuer Trend ist, oder durch „Urban Gardening“ nur einen anderen Begriff bekam, wurde genauso besprochen, wie der Ausgang des Volksentscheides zum Tempelhofer Feld. Weiterlesen

[Update] Strukturtreffen 2014/II – Teilnehmerbetrag gesenkt!

Es sind nur noch wenige  Plätze für unser zweites Strukturtreffen vom 12.-14. Dezember 2014 in Dresden verfügbar! Meldet euch am besten noch schnell über folgenden Link an: https://de.surveymonkey.com/s/F3CPKY5

UPDATE:  Teilnehmerbeitrag nur noch 30€ (enthalten sind Kosten für die Unterkunft, Essen, Stollen backen, Transport, usw.)

Hier nocheinmal das Programm: https://www.dropbox.com/s/ihg14bzxht32cgc/141030%20Programm%20ST%20AKIU.pdf?dl=0

Bei Fragen wendet ihr euch wie immer an koordinatoren@ak-iu.de.

Wir sehen uns dann in Dresden!

Timo, Kenneth, Philipp und Sandra

Anmeldung läuft: Struktutreffen in Dresden 12.-14.12.2014

Das zweite Strukturtreffen des AKIU findet vom 12.-14. Dezember 2014 in Dresden statt. Nachdem wir im ersten Strukturtreffen des Jahres bereits den Rischbachstollen in der Nähe von Saarbrücken besichtigen konnten, schließen wir das Jahr mit einem weiteren Stollen ab. Denn neben der Erarbeitung von neuen Seminarkonzepten für 2015, erwartet euch bei diesem Strukturtreffen die Herstellung eures (ersten) eigenen Stollens.

Der Dresdner Christstollen hat eine jahrhundertelange Tradition und wird nach einem ganz speziellen Verfahren hergestellt. Nur wenige Bäcker sind berechtigt den „echten“ Dresdener Stollen zu fertigen. Gemeinsam werden wir von einem lizensierten Bäckermeister in die Kunst des Stollenbackens eingeweiht.

Die Anmeldung erfolgt verbindlich, bis zum 10.11.14, über folgenden Link: https://de.surveymonkey.com/s/F3CPKY5

Programm (vorläufig): https://www.dropbox.com/s/ihg14bzxht32cgc/141030%20Programm%20ST%20AKIU.pdf?dl=0

Bei Fragen wendet ihr euch wie immer an koordinatoren@ak-iu.de.

Wir sehen uns dann in Dresden!

Timo, Kenneth, Philipp und Sandra

Mit dem Essen spielt man nicht? Hier schon!

Bericht zum Lebensmittelseminar vom 14.-16.03.2014

Die Theodor-Heuss-Akademie ist ja für ihr gutes Essen bekannt, dieses jedoch trat bei dem Seminar „Lebensmittellügen, Halbwissen und Mogelpackungen“ durch selbstgemachte Leckereien, wie Analogkäse, Klebefleisch und Sauce Hollandaise vollkommen in den Hintergrund.

Die Stipendiaten des Arbeitskreises Innovation und Umwelt organisierten ein Seminar zum Thema Lebensmittelproduktion und warum unsere Lebensmittel so sind wie sie sind. Nach dem Erfolg eines ähnlichen Seminars 2011 holten sich die Seminarleiter Sandra Böttcher und Kenneth Kieserling dieses Mal Unterstützung durch Swen Straßberger, alle drei sind oder waren Studierende der Lebensmitteltechnologie in Berlin.

Die studierte Ökotrophologin Katharina Kröber bildete den Auftakt am Freitagabend, mit einem Vortrag über den „Dschungel der Lebensmittelkennzeichnung“. Mit der Erkenntnis, dass Marmorkuchen kein Marmor enthält und Babyöl nicht aus Babys hergestellt wird, wurde auch im Anschluss noch munter diskutiert –stilecht am Kamin in der Halle der THA.

Der erste Workshop am Samstagmorgen startet gleich mit einer großen Unbekannten. Dem Analogkäse. Der Thermomix ließ aus diversen Pulvern und Flüssigkeiten ein Käseimitat entstehen (obwohl manche Seminarteilnehmer dieses aufgrund der großzügig bemessenen Beigabe von gelber Lebensmittelfarbe eher als Mangopudding deklarierten). Am Schluss stand bei den meisten Teilnehmern dann doch die Erkenntnis, dass Käseimitat ungefährlich ist und der Hype wohl doch ein wenig übertrieben war. Weiter ging es mit zusammengefügten Lebensmitteln: es wurde das am Vorabend liebevoll zubereitete Klebefleisch von den Teilnehmern verkostet, von Sterne-Koch Swen gekonnt filetiert.

Am Nachmittag erläuterte uns Frau Prof. Alban aus Kiel die Unterschiede zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln. Beeindruckt achteten dann alle Teilnehmer beim Mittagessen darauf, möglichst eine der empfohlenen fünf Portionen Obst oder Gemüse zu essen, und sei es im Früchtequark der Nachspeise.

Am Nachmittag sprach Sandra über das Thema Panikmache in der Lebensmittelindustrie. Dabei klärte sie über die Diskrepanz zwischen Gefahr und Risiko sowie über Dioxinskandal, Vogelgrippe und Konsorten auf – und entlarvte dabei so manches Halbwissen und Vorurteil.

Im zweiten Workshop lüfteten die Seminarteilnehmer zusammen mit Kenneth das Geheimnis des Weizenteigs, erforschten den Unterschied von CapriSonne und Direktsaft und assistierten anschließend Swen bei der Live-Zubereitung von Sauce Hollandaise. Bei der Herstellung von Bubbletea-Bubbles wurden dann alle Teilnehmer schlagartig ins Kindergartenalter zurückversetzt: wieviel Druck braucht man, um den fertigen Gebilden ihren flüssigen Kern zu entlocken? Highlight des Abends war schließlich die Weinverkostung. Stipendiat Michael Halbritter, seines Zeichens Oenologe, führte via Skype in die Grundlagen der edlen Tropfen ein und ließ uns Nougat, Limone und Co. aus ausgewählten Weinsorten herausschmecken. Das angeheiterte Publikum folgte noch dem Vortrag zur Qualitätssicherung von Swen und freute sich dann auf die Anwendung des Gelernten im Heuss-Club der THA.

Am Sonntag bekamen die Zuhörer beim Vortrag von Dipl.-Ing. Scheven viel Schokolade und einen Blick in die Praxis der Lebensmitteltechnologie am Beispiel der Schokoladenherstellung. Glücklicherweise gab es nach dem Probieren der reinen, sehr bitteren Kakaobohne auch noch fertige Schokolade zum „Nachspülen“. Anschließend widmeten wir uns dem Thema Sensorik: Hier gab es diverse Süßungsmittel sowie die wundersame Pflanze Miraculin, die nach Einnahme in Tablettenform sauren Zitronensaft auf der Zunge in ein süßes Getränk verwandelt.

Nach drei Tagen mit vielen interessanten Fakten und besten kulinarischen Eindrücken waren ausnahmslos alle Teilnehmer begeistert von der Konzeption, Durchführung und Praxisnähe des Seminars!

Frische(s) Wetter im Arbeitskreis Innovation und Umwelt

Wir fahren ein. Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampe und bergmännischer Jacke geht es für 17AK IU’ler im Rahmen des jährlichen Strukturtreffens in den 400 m tiefen Rischbachstollen nahe Saarbrücken. Ein ehemaliger Grubenarbeiter führt uns durch die Gänge des stillgelegten Bergwerks und illustriert mit allerlei Erzählungen das raue Leben der Bergmänner.

Wir erhalten einen Einblick in das schwierige Leben der Grubenarbeiter und
spüren die Enge und Eingeschlossenheit. Besonders wichtig ist untertage eine ausreichende Belüftung und „die Wetter“. Neben der sauerstoffreichen „frische“ und sauerstoffarmen „matte“ Wetter, kann es gefährlich werden. Beim sogenannten Schlagwetter, kann es zu Explosionen untertage kommen. Heutzutage gibt es in den Industrieländern viele Sicherheitssysteme, welche die Kumpel untertage schützen. Diese Sicherheit kostet Geld und so wird viel in die Entwicklungsländer verlagert. Dort herrschen keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen und es kommt immer wieder zu schweren Grubenunglücken. Vollgepackt mit vielen Eindrücken fahren wir nach fast 2 h Führung bei frischen 15°C mit der Grubenbahn zurück aus dem Stollen und sind am Ende doch ganz froh die engen Schächte hinter uns lassen zu können.

Zurück in der Villa Lessing stärken wir uns mit einer Portion Grillfleisch und setzen die Arbeit vom Vormittag fort. Es wurden neue Ideen und Konzepte für zukünftige Seminare und Veranstaltungen ausgearbeitet und diskutiert. Konkrete Themen für 2014/15 sind eine Energiekonferenz, ein Seminar zur Infrastrukturfinanzierung sowie eine Bewerbung für die Inlandsakademie zum Thema Lebensmittelproduktion. Die Teilnehmer brachten ihr Spezialwissen aus den verschiedenen Studienrichtungen zusammen und entwickelten
Seminarkonzepte zu Tissue Engeneering, 3D-Druck und digitale Gesellschaft.

Da Michael Heihsel und Marlene Miersch den Posten als Koordinator leider beenden
müssen, kam es am späteren Abend noch zur Wahl zweier neuer Koordinatoren. Die
Mehrzahl der Teilnehmer stimmte für Philipp Debus und Sandra Böttcher, die mit Hava Camuka und Timo Brünger das neue Koordinatoren-Quartett des AK IU bilden. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal Michael und Marlene für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft bei der Leitung des Arbeitskreises bedanken!

Nach soviel Aufregung lassen wir den Tag in der Villa Lessing ausklingen und
am Sonntag zerstreuen sich die Teilnehmer schließlich wieder in alle Himmelsrichtungen.

Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal mit stets frischen Ideen und Konzepten.

Urban Gardening – Auch Liberale können Grün

Ein sonniger Samstag. In Berlin. 28 Stipendiaten stehen unter einem Schatten spendenden Baum in den Prinzessinnengärten. Über ihnen summen die Bienen. Sie lauschen den Ausführungen der jungen Frau, die davon erzählt, wie alles läuft. Die Menschen können kommen und sagen, dass sie arbeiten wollen und dann können sie gießen oder Unkraut jäten. Jeder, der will kann mithelfen. Viele kommen auch aus der Umgebung, um sich alles anzusehen. Die Hochbeete, die interessanten Gestelle und das ausgeklügelte, selbstgebaute Bewässerungssystem. Alles so günstig wie möglich. Es wird re- und upcycelt. Dies ist nur einer der vielen interessanten Momente, die die Teilnehmer des Seminars Urban Gardening am Wochenende vom 30. Mai bis zum 1.Juni erlebten. Schon am Freitag gab es nach den interessanten Ausführungen von Herrn Dr. Wolther von Kieseritzky, Referent der FNF, zur Stadtentwicklung Berlins erste spannende Fragen und Anknüpfungspunkte, die beim schmackhaften „organic Buffet“ Abendessen diskutiert werden. Inwieweit die Begrünung der Städte durch Bewohner ein neuer Trend ist, oder durch „Urban Gardening“ nur einen anderen Begriff bekam, wurde genauso besprochen, wie der Ausgang des Volksentscheides zum Tempelhofer Feld. Das Tempelhofer Feld wurde dann nämlich auch am Samstag im Rahmen der Fahrradtour besucht. Der Allmende Kontor, also das gemeinschaftliches Gartenprojekt wurde uns umfassend näher gebracht, von der herrlichen Gerda, die das Projekt mit gegründet hat. Allmende, das heißt Gemeinschaft, auch wenn jeder hier sein eigenes kleines selbst gebautes Hochbeet hat. Aber es soll für alle sein. Besucher können alles betrachten und bewundern. Aber wie in jeder Gemeinschaft entstehen nach und nach Regeln. Es ist bezeichnend, dass wir mitbekommen, wie auf einer Versammlung einiger Beetsbesitzer auf dem „Dorfplatz“ der Allmende über die Probleme gesprochen wird.Viele drücken sich vor der „Arbeit für alle“:. Dem Kompost- Dienst oder dem Gießen. Das trübt die Freude. Viele wollen sich nur um ihre eigenen Beete kümmern. Im Vergleich zu den Prinzessinengärten steht dieses Projekt noch am Anfang. Die Strukturen und Regeln sind noch im Entstehen. Nachdem wir einen kleinen Vortrag zu Bienen und einen weiteren über die Wichtigkeit und die Entstehung von Kompost gelauscht haben, ist es Zeit für unser Picknick. Kaffee, Säfte und Kuchen haben wir mitgebracht und so setzten wir und bei herrlichem Wetter neben den kleinen Garten und erleben ein idyllisches Picknick, bei dem wir uns über unsere gewonnen Eindrücke in entspannter Atmosphäre austauschen konnten. Sehr krass erscheint in diesem Moment der Gegensatz zur Statdplanung, die am Freitagabend Thema des Vortrages von Stadtplaner Jan Christopher Witt war. Seine eindrücklichen Ausführungen erläuterten nicht nur Flächennutzungspläne und Bebauungspläne, sondern gipfelten in der Erkenntnis, dass in vielen dieser Pläne, sogar die Begrünung festgelegt ist. Da steht dann so etwas wie einheimischer Laubbaumbestand und die Bewohner müssen sich an diese Angaben halten. Selbst Herr Witt gab zu, dass es ihm als Liberalen manchmal zu weit gehe. Unser dritter Vortrag am Samstagmorgen hätte gerne canadian retail pharmacy industry noch etwas weiter gehen können, jedoch musste sich der Umweltpolitischer Sprecher der FDP Fraktion Region Hannover, Gerhard Kier, bei seinem Vortrag über die Entwicklung des Viertels Kronsberg in Hannover zugunsten der anstehenden Fahrradtour etwas kürzer fassen. Zum Glück hatte Herr Kier auch schon die Diskussionen am Freitag mit zahlreichen Beispielen bereichert. An dieser Stelle gilt es ihm und den beiden anderen Referenten dafür zu danken, dass sie mit ihren Vorträgen einen guten Ausgleich und auch ein interessantes Wissensfundament für das Besuchen der Gartenprojekte gebildet haben. Der Samstagabend war dem dritten Gartenprojekt gewidmet, dem „Klunkerkranich“, einer begrünten Dachterasse auf einem Berliner Einkaufstempel. Schön war es, der Entstehunggeschichte und den Organisationsprinzipien zu lauschen und währenddessen auf Berlins Skyline im Abendrot zu schauen. Auffällig war auch hier, dass das Projekt sich Bienen hält, wie auch die beiden anderen Projekte. Natürlich braucht jeder Garten Bienen, damit Blüten bestäubt werden. Es gab viele Ausführungen zum Sterben der Bienen auf dem Land aufgrund von Pestiziden. Warum also nicht Bienen in der Stadt? Bienen auf dem Dach? Umdenken! Das war vielleicht ein bisschen das Motto dieses Seminars. Potenziale sehen. Aber auch kritisches Betrachten eines Trends. Am Sonntag wurde dann auch noch einmal genau dies geprobt. Die Seminarteilnehmer beeindruckten mit Ihren Gruppenarbeiten, in denen sie die 3 besuchten Gärten anhand verschiedener Kriterien bewerteten und kreative eigene Ideen vorstellten. Was bleibt weiter zu sagen. Es war ein schönes Seminar. Es gab übergroßen Teilnehmer-Andrang und es gibt Pläne, es zu wiederholen. Das sagt fast alles.

Autor: Janine Jargow

Bericht: Seminar Lebensmittellügen

Mit dem Essen spielt man nicht? Hier schon!

Die Theodor-Heuss-Akademie ist ja für ihr gutes Essen bekannt, dieses jedoch trat bei dem Seminar „Lebensmittellügen, Halbwissen und Mogelpackungen“ durch selbstgemachte Leckereien, wie Analogkäse, Klebefleisch und Sauce Hollandaise vollkommen in den Hintergrund.

Die Stipendiaten des Arbeitskreises Innovation und Umwelt organisierten ein Seminar zum Thema Lebensmittelproduktion und warum unsere Lebensmittel so sind wie sie sind. Nach dem Erfolg eines ähnlichen Seminars 2011 holten sich die Seminarleiter Sandra Böttcher und Kenneth Kieserling dieses Mal Unterstützung durch Swen Straßberger, alle drei sind oder waren Studierende der Lebensmitteltechnologie in Berlin.

Die studierte Ökotrophologin Katharina Kröber bildete den Auftakt am Freitagabend, mit einem Vortrag über den „Dschungel der Lebensmittelkennzeichnung“. Mit der Erkenntnis, dass Marmorkuchen kein Marmor enthält und Babyöl nicht aus Babys hergestellt wird, wurde auch im Anschluss noch munter diskutiert –stilecht am Kamin in der Halle der THA.

Der erste Workshop am Samstagmorgen startet gleich mit einer großen Unbekannten. Dem Analogkäse. Der Thermomix ließ aus diversen Pulvern und Flüssigkeiten ein Käseimitat entstehen (obwohl manche Seminarteilnehmer dieses aufgrund der großzügig bemessenen Beigabe von gelber Lebensmittelfarbe eher als Mangopudding deklarierten). Am Schluss stand bei den meisten Teilnehmern dann doch die Erkenntnis, dass Käseimitat ungefährlich ist und der Hype wohl doch ein wenig übertrieben war. Weiter ging es mit zusammengefügten Lebensmitteln: es wurde das am Vorabend liebevoll zubereitete Klebefleisch von den Teilnehmern verkostet, von Sterne-Koch Swen gekonnt filetiert.

Am Nachmittag erläuterte uns Frau Prof. Alban aus Kiel die Unterschiede zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln. Beeindruckt achteten dann alle Teilnehmer beim Mittagessen darauf, möglichst eine der empfohlenen fünf Portionen Obst oder Gemüse zu essen, und sei es im Früchtequark der Nachspeise.

Am Nachmittag sprach Sandra über das Thema Panikmache in der Lebensmittelindustrie. Dabei klärte sie über die Diskrepanz zwischen Gefahr und Risiko sowie über Dioxinskandal, Vogelgrippe und Konsorten auf – und entlarvte dabei so manches Halbwissen und Vorurteil.

Im zweiten Workshop lüfteten die Seminarteilnehmer zusammen mit Kenneth das Geheimnis des Weizenteigs, erforschten den Unterschied von CapriSonne und Direktsaft und assistierten anschließend Swen bei der Live-Zubereitung von Sauce Hollandaise. Bei der Herstellung von Bubbletea-Bubbles wurden dann alle Teilnehmer schlagartig ins Kindergartenalter zurückversetzt: wieviel Druck braucht man, um den fertigen Gebilden ihren flüssigen Kern zu entlocken? Highlight des Abends war schließlich die Weinverkostung. Stipendiat Michael Halbritter, seines Zeichens Oenologe, führte via Skype in die Grundlagen der edlen Tropfen ein und ließ uns Nougat, Limone und Co. aus ausgewählten Weinsorten herausschmecken. Das angeheiterte Publikum folgte noch dem Vortrag zur Qualitätssicherung von Swen und freute sich dann auf die Anwendung des Gelernten im Heuss-Club der THA.

Am Sonntag bekamen die Zuhörer beim Vortrag von Dipl.-Ing. Scheven viel Schokolade und einen Blick in die Praxis der Lebensmitteltechnologie am Beispiel der Schokoladenherstellung. Glücklicherweise gab es nach dem Probieren der reinen, sehr bitteren Kakaobohne auch noch fertige Schokolade zum „Nachspülen“. Anschließend widmeten wir uns dem Thema Sensorik: Hier gab es diverse Süßungsmittel sowie die wundersame Pflanze Miraculin, die nach Einnahme in Tablettenform sauren Zitronensaft auf der Zunge in ein süßes Getränk verwandelt.

Nach drei Tagen mit vielen interessanten Fakten und besten kulinarischen Eindrücken waren ausnahmslos alle Teilnehmer begeistert von der Konzeption, Durchführung und Praxisnähe des Seminars!

Frische(s) Wetter im Arbeitskreis Innovation und Umwelt

Strukturtreffen I/2014 in Saarbrücken
Wir fahren ein.
Ausgerüstet mit Helm, Stirnlampe und bergmännischer Jacke geht es für 17 AK IU’ler im Rahmen des jährlichen Strukturtreffens in den 400 m tiefen Rischbachstollen nahe Saarbrücken. Ein ehemaliger Grubenarbeiter führt uns durch die Gänge des stillgelegten Bergwerks und illustriert mit allerlei Erzählungen das raue Leben der Bergmänner. Wir erhalten einen Einblick in das schwierige Leben der Grubenarbeiter und spüren die Enge und Eingeschlossenheit. Besonders wichtig

ist untertage eine ausreichende Belüftung und „die Wetter“. Neben der sauerstoffreichen „frische“ und sauerstoffarmen „matte“ Wetter, kann es gefährlich werden. Beim sogenannten Schlagwetter, kann es zu Explosionen untertage kommen. Heutzutage gibt es in den Industrieländern viele Sicherheitssysteme, welche die Kumpel untertage schützen. Diese Sicherheit kostet Geld und so wird viel in die Entwicklungsländer verlagert. Dort herrschen keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen und es kommt immer wieder zu schweren Grubenunglücken. Vollgepackt mit vielen Eindrücken fahren wir nach fast 2 h Führung bei frischen 15°C mit der Grubenbahn zurück aus dem Stollen und sind am Ende doch ganz froh die engen Schächte hinter uns lassen zu können.

Zurück in der Villa Lessing stärken wir uns mit einer Portion Grillfleisch und setzen die Arbeit vom Vormittag fort. Es wurden neue Ideen und Konzepte für zukünftige Seminare und Veranstaltungen ausgearbeitet und diskutiert. Konkrete Themen für 2014/15 sind eine Energiekonferenz, ein Seminar zur Infrastrukturfinanzierung sowie eine Bewerbung für die Inlandsakademie zum Thema Lebensmittelproduktion. Die Teilnehmer brachten ihr Spezialwissen aus den verschiedenen Studienrichtungen zusammen und entwickelten Seminarkonzepte zu Tissue Engeneering, 3D-Druck und digitale Gesellschaft.

Da Michael Heihsel und Marlene Miersch den Posten als Koordinator leider beenden
müssen, kam es am späteren Abend noch zur Wahl zweier neuer Koordinatoren. Die Mehrzahl der Teilnehmer stimmte für Philipp Debus und Sandra Böttcher, die mit Hava Camuka und Timo Brünger das neue Koordinatoren-Quartett des AK IU bilden. Wir möchten
uns an
dieser Stelle noch einmal
Michael und Marlene für ihren Einsatz und ihre Leidenschaft bei der Leitung des Arbeitskreises bedanken!

Nach soviel Aufregung lassen wir den Tag in der Villa Lessing ausklingen und am Sonntag zerstreuen sich die Teilnehmer schließlich wieder in alle Himmelsrichtungen. Wir freuen uns schon auf’s nächste Mal mit stets frischen Ideen und Konzepten.

Bericht von Sandra Böttcher (erschien im freiraum 2014)