Zwischen Chinaclub und Bundestag

Fachkundige Beratung oder eigennützige Einflüsterung? Unter dem Thema „Berliner Lobbywelten“ ging nach drei Tagen am 13.12.2015 ein weiteres Strukturtreffen des AK Innovation und Umwelt zu Ende. Mit der Inlandsakademie in Berlin „Vom Acker auf den Teller“, sowie den Seminaren zu ‚Tissue Eengineering‘ und zu liberaler Verkehrspolitik ließ der AKIU in Berlin ein vielseitiges und ereignisreiches Jahr 2015 Revue passieren – ein Jahr das nebst tollen Erlebnissen, Begegnungen und Gedanken bereits eine Vielzahl an faszinierenden Seminarideen für das kommende Jahr hervorgebracht hat. Inspiration und reichlich Stoff zu angeregten Diskussionen brachten auf dem Strukturtreffen diesmal zwei Vertreter aus der Berliner Lobbylandschaft. Sensibilisiert für das Thema wurden die Stipendiaten mittels einer fachkundigen Führung durch die Berliner Innenstadt, durchgeführt von einem Mitarbeiter des Vereins LobbyControl. Laut Homepage ist dies ein „gemeinnütziger Verein, der über Machtstrukturen und Einflussstrategien in Deutschland und der EU aufklären will“. Der informative Spaziergang hielt so manch interessante Einsicht parat darüber, wie und wo Lobbyismus betrieben wird: Angefangen von der jährlichen Verleihung des geschmackvollen Titels des „Botschafter des Bieres“ an Politiker, über generic cialis for sale weniger offensichtliche Kampagnen mithilfe von frei zur Verfügung gestellten Schul- und Lernmaterials mit gewissen inhaltlichen Tendenzen, hin zu mysteriös anmutenden Beschreibungen des sogenannten „ChinaClubs“ am Pariser Platz. Als Konterpart zur kritischen Stadtführung erhielten die Stipendiaten anschließend Einsicht in den Alltag eines Lobbyisten durch Herrn Dr. Peter Leo Gräf, Leiter der Berliner Repräsentanz und Cheflobbyist von RWE. Überraschend einig waren sich beide zuletzt im Punkt, dass Lobbyismus eine wichtige und nicht zu ersetzende Funktion in einer gesunden Demokratie erfüllt. Doch auch der eigentliche Zweck des Strukturtreffens kam nicht zu kurz: An die erfolgreichen Seminare im Jahr 2015 wird auch 2016 angeknüpft werden. In inzwischen bewährter „Hands on“ -Tradition des AKIUS wurden anregende Seminarkonzepte zu Thematiken wie ‚Upcycling‘, ‚Wasser als Ressource‘, ‚Klimawandel‘, ‚AKW – 30 Jahre nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl‘ und ‚freie Wissenschaft‘ entwickelt, die zum hautnahen praxisorientierten Kontakt und einladen. Mit Kaija Schäpe und Vanessa Thiele wurde zudem das nun vierköpfige AK-Leiter-Team ergänzt. Wir freuen uns auf ein innovatives und spannendes Jahr 2016!
Raoul Haaf (erscheint im freiraum 1/2016)