Meeresbrise an der Ostsee und Brainstorming des AK Innovation & Umwelt

Vom 19. bis 21. Mai 2017 nahmen unsere Stipendiaten am AKIU-Strukturtreffen teil, welches dieses Mal unter dem Motto „Sehnsucht nach Meer“ in der Hansestadt Stralsund an der Ostsee stattfand. Umgeben von naturbelassenen Landschaften und einer Meeresbrise um die Nase wurden die etwa zwanzig Teilnehmer zur Entwicklung von neuen Ideen und Seminarkonzepten im Bereich Innovation & Umwelt eingeladen.
Aus allen Teilen Deutschlands trafen am Freitagnachmittag die teilnehmenden Stipendiaten in der Jugendherberge Stralsund ein. In einer freundlichen Begrüßungsrunde mit warmem Abendessen wurden sie von dem Koordinatorenteam willkommen geheißen.

Als erster thematischer Überblick hielt Dr. Michael Naumann vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde einen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde zum Thema „Küstenschutz, Küstenüberwachung und der aktuelle Umweltzustand der Ostsee“.

Er betonte die derzeitigen Herausforderungen des Klimawandels und erläuterte Umweltschutzinitiativen für das herausragende Naturgebiet der Ostsee. In diesem Sinne gab er einen Einblick in die besondere Küsten- und Meeresspiegelentwicklung der Ostsee in den letzten Jahrtausenden und erklärte, wie Landsenkungen, Überflutungen und Inselbildungszyklen die Sediment- und Meerwasserströme in der Ostsee modulieren.

Dr. Naumann beschrieb die aufwendigen Forschungsinitiativen in der Ostsee, die das Ziel verfolgen, durch geophysikalische Sonden den Zusammenhang zwischen dem Meeresrelief, dem Höhenprofil und der tatsächlichen Änderungsrate des Wasserspiegels zu ermitteln und zu verstehen. Auf diese Art und Weise wird die Dynamik der Wasser- und Sauerstoffregeneration und der Sediment- und Nährstoffströmungen in der Ostsee ergründet und verstanden. Die so gewonnenen Kenntnisse werden genutzt, um sinnvolle Maßnahmen für den Schutz der Küstenlinie, der Landschaft und der Meeresbewohner zu erarbeiten.

Nach diesem spannenden Brainstormingimpuls stellte das Koordinatorenteam die Veranstaltungen des AKIU der ersten Hälfte des Jahres vor. Beispiele dafür sind die erfolgreichen Seminare ‚Wasser – Elixier des Lebens‘ und ‚Liberale Lösungswege für den Klimawandel‘. Mit dieser kurzen Einführung wurde die Notwendigkeit unterstrichen, aktuelle Problematiken mit praktischen Ansätzen bei der Planung von Seminaren zu berücksichtigen. Den Abend ließen die Teilnehmer in einer entspannten Kennenlernen-Atmosphäre am Stralsunder Strand mit Blick auf den Sonnenuntergang ausklingen.

Am Samstagmorgen erlebten die Stipendiaten eine Führung im Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Neben Aquarien, Meeresschildkröten und interessanten Details über die Geschichte der Fischereitradition in der Ostsee beeindruckten die Teilnehmer vor allem die lebensechten Modelle von marinen Tieren und deren Habitaten, die durch Überfischung und zunehmendem Müll in den Meeren in ihrer Vielfalt verschwinden. Sehr interessant war außerdem das berühmte Modell einer tropischen Lederschildkröte, die im Jahr 1965 in der Ostsee gefunden wurde. Dieses Modell versucht, den Besucher auf die Schönheit und Zerbrechlichkeit der marinen Lebensformen und Habitate aufmerksam zu machen.

Nach diesem anregenden Besuch mit neuen Perspektiven auf die Meereslandschaften rund um die Jugendherberge entwickelten die Stipendiaten den Rest des Samstagnachmittags und Sonntagmorgens neue Seminarkonzepte und Themenschwerpunkte. Die Erarbeitung der Themen erfolgte in verschiedenen Gruppen, u.a. über Smart Cities, Ausbildung im MINT-Bereich, Kosmetik und innovative Transportmethoden (z. B. eBike). Mit diesen vielfältigen Seminarthemen hat sich der AKIU erneut breit aufgestellt und zeigt sich neugierig für aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Fragestellungen. Am Sonntagmorgen präsentierten die Gruppen ihre Konzepte im Plenum und stimmten die Seminare für das Jahr 2018 ab.

Während des Wochenendes kamen auch Entspannung und Freizeit nicht zu kurz: Beachvolleyball, kaltes Bier und einige mutige Schwimmer erfrischten sich sogar in den Gewässern der Ostsee. Für die gute Atmosphäre unter den Teilnehmern und das vielfältige interessante akademische und soziale Programm möchte ich mich beim Koordinatorenteam, bestehend aus Karo, Kaija, Lutz, Carina und Max, recht herzlich bedanken, ebenso bei allen, die das Wochenende mitorganisiert und mit ihren Ideen, ihrer Offenheit und guten Laune bereichert haben. Euch allen herzlichen Dank!

Informationen zur Autorin

Carla Madueño
Global Change Ecology M.Sc
Universität Bayreuth
In der Grundförderung seit April 2017