Nachdem auf der Einführungsveranstaltung im April fleißig und mit Erfolg die Werbetrommel für den Arbeitskreis Innovation und Umwelt gerührt wurde, war es wieder Zeit, die innovations- und umweltbegeisterten Stipendiaten zu sammeln und die kreative Energie beim 1. Strukturtreffen 2016 zu nutzen. Sehr zur Freude der rund 20 Teilnehmer fand dies im idyllischen Marburg bei wunderschönem Wetter in den Räumlichkeiten der – und gleichzeitigen Unterkunft – DJH-Jugendherberge an der Lahn statt.
Zunächst wurde der Neuzugang willkommen geheißen und das vorherige Seminar, das als Einstieg in die Welt der “Psychopathologie” und in Kooperation mit der Initiative Gesundheitspolitik entstanden war, nachbesprochen. Hier ließ sich schon ein erstes Fazit ziehen: In der Stiftung scheint es auch viele psychologisch begeisterte Stipendiaten zu geben, die gut dabei waren die räumlichen Kapazitäten der Theodor-Heuss-Akademie zum Platzen zu bringen. Innerhalb des Arbeitskreises war man daher sehr an einer Fortführung der Kooperation interessiert und man darf sich auf eine Folgeveranstaltung freuen!
Dann hieß es erst einmal Tasche packen, raus ins schöne Marburg und auf zum dort sässigen „Chemikum“. Wer schließlich über Innovationen und Umwelt diskutiert, wird nicht am Chemielabor vorbeikommen und uns sollte es da nicht anders ergehen.
Hier hieß es nun “hands-on!” – Kittel an, Schutzbrille auf und selbst Hand anlegen: In über 25 Versuchen lernten wir Cent-Stücke zu vergolden und Reagenzgläser zu versilbern, experimentierten mit Eisen in der Mikrowelle und Spinatchlorophyll im UV-Strahler und wiesen Fluorid in Zahnpasta und Kochsalzen nach. Das führte zu spektakulären Ergebnissen, neuen Erkenntnissen und dem ein oder anderen Versuch, der dann doch etwas anders verlief, als beabsichtigt… (Schaumparty!)
Nun ja, Heisenberg wäre jedenfalls stolz gewesen!
Für eine fantastische Show mit Wissensvermittlung sorgte dann die angeschlossene Experimentalvorlesung von Prof. U. Müller und Dr. B. Weinert. Ganz unter dem Thema “Luft” wurden wir die nächste Stunde hautnah durch die Aggregatzustände von Stickstoff, Sauerstoff und CO2 geführt. Besonders die Ausnutzung der kalten, flüssigen Zustände der ersten Gase führte dazu, dass Gummibälle plötzlich wie Porzellan an der Wand zerbrachen, Rosenblüten gemörsert werden konnten und in Sauerstoff getränkte Watte als Schießpulver diente.
Dies gab dann auch den Startschuss für den zweiten Teil des Strukturtreffens: Die Erarbeitung von Seminarkonzepten für das kommende Jahr. Die Vorschläge waren mannigfaltig, spannend und reichten von Grüner Gentechnik bis zu Virtueller Realität.
Wie lassen sich Pflanzen gentechnisch manipulieren und wohin führt uns das? Was versteht man unter „Upcycling“ und wie können wir es unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit bewerten? Welche Möglichkeiten bietet das digitale Zeitalter für die Produktion realer und virtueller Güter? Wie gehen wir mit der Ressource Wasser um? Und was gibt es eigentlich neues in Sachen Klimawandel?
Eine Fülle an Fragen, die zu noch mehr Vorschlägen und Gestaltungskonzepten führten und die Kreativmühlen zum Überhitzen brachten – der ganz normale Ideenwahnsinn beim Strukturtreffen eben. Nach viel Tüftelei, Diskussion und Gruppenarbeit durften wir uns schließlich aber über die zahlreichen und vielversprechenden Konzepte freuen, die nun auch 2017 für die Präsenz von Innovation und Umwelt in der Stiftung sorgen werden.
Um sich nach getaner Arbeit zu erholen und einander noch besser kennen zu lernen, ließen wir die Abende in der Stadt mit der höchsten Kneipendichte Deutschlands entspannt ausklingen. Der ein oder andere mag auch – wenn er nicht gerade damit beschäftigt war aufzupassen, wohin er seine Füße setzte, damit er bei falscher Platzierung nicht den mühsam heraufgekraxelten Hang wieder hinter kullerte – einen Blick von der Oberstadt aus ins umgebene Umland riskiert haben und wurde dafür mit einer tollen Aussicht auf Lahn und Lahnberge und die schöne Stadt zu ihren Füßen belohnt. Ein Fazit sollte sicher sein, dass Marburg ein wunderbarer Katalysator innovativer Arbeitskreisarbeit war und nach einer Neuauflage verlangt.
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An dieser Stelle möchten wir uns auch schon einmal herzlichst bei Sandra Böttcher und Kenneth Kieserling für ihre langjährige Arbeit und Mitgestaltung als Koordinatoren im Arbeitskreis Innovation und Umwelt bedanken. Unter ihnen ist der AK IU als der liberale Arbeitskreis mit viel praktischen Erfahrungen und spannenden, innovativen Inhalten bekannt geworden. Zuletzt organisierten sie noch ganz groß die Inlandsakademie 2015 – „Vom Acker auf den Teller“ (inklusive achteiligem Videotagebuch: youtu.be/clXuCL5_EXo ), bei dem die Teilnehmer die Chance hatten Lebensmittel einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen.
Vielen, vielen Dank dafür!
Gleichzeitig freuen wir uns, die neuen Mitglieder im Koordinatorenteam bekannt zu geben: Karolina Piaskowska und Lutz Lohmann! Wir wünschen ganz viel Erfolg und erwarten das kommende Strukturtreffen Ende 2016 schon voller Vorfreude!
Informationen zum Autor:
Robin Schnelle
Studiert Medizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Seit 2014 in der Grundförderung der FNF